16 Teilnehmer machten sich auf den Weg nach Selzach, um den Prototypen des unkonventionellen 4-plätzigen Propellerflugzeuges «Smartflyer» zu besuchen. Unkonventionell ist nicht nur die Anordnung des Propellers – oben am Seitenleitwerk – sondern auch das Antriebskonzept: Im Bug ist ein Rotax-Motor mit Turbolader und Einspritzung verbaut, der über einen Drehstromgenerator und Gleichrichter die LiIo-Akkus lädt, die in den Flügelwurzeln verstaut sind. Diese Anordnung heisst «Range Extender» und erlaubt Flüge bis zu vier Stunden, während der reine Batteriebetrieb für etwa 20 Minuten reicht, also z.B. für Schulungsflüge in Flugplatznähe. Der in sich redundante Drehstrom-Elektromotor leistet kurzzeitig 160 kW und wird mit 650 V betrieben.
Nach einem Vortrag von Rolf Stuber (CEO und Head of Design) über die Geschichte des Smartflyers, dessen innovativer Technik, dem cleveren Lay-out und die angestrebten Leistungsdaten übernahm «unser» Röbi, der für Avionics und Cockpit Design zuständig ist, die Gruppe und erlaubte uns, einen wirklich nahen Blick in und um das Flugzeug zu werfen. Der Smartflyer besteht grösstenteils aus Kohlefaser-Werkstoff und ist deshalb aerodynamisch sehr sauber verarbeitet. Der ganze Rumpf wird als komplette Einheit angeliefert und wiegt «nackt» nur 85 kg. Flügelprofil, Pendelleitwerk, Elektronik, Instrumentierung, Kraftübertragung – alle die vielen Fragen um diese und weitere Themen beantwortete Röbi geduldig und kompetent.
Nach gut zwei Stunden mussten wir die Leute fast vom Smartflyer wegzerren, da wir ja noch im Flughafenrestaurant in Grenchen zum Nachtessen erwartet wurden. Die Diskussionen drehten sich natürlich weiter um den Smartflyer und seinen Erstflug in hoffentlich nicht allzu ferner Zukunft. Der Testpilot steht jedenfalls bereit...
Eine bemerkenswerte Konstellation war unter den Mitgliedern der Gruppe auszumachen: Drei Gründungsmitglieder waren anwesend, neben mir noch Urs Kaufmann und Hugo Lüscher! Sie waren dabei, als am 15. Mai 1965 «Der Club» gegründet wurde...